Dieser freistehende, ursprünglich kahle Felsenberg aus Dolomitenkalk (124 m) ist der bekannteste und beliebteste Naturraum inmitten der Stadt. Über die frühe Geschichte der Burgen auf dem Schlossberg ist (trotz neuer Ausgrabungen) wenig bekannt. Jedenfalls gab die slawische Bezeichnung gradec (= kleine Burg) der Siedlung den Namen. Ab dem 12. Jahrhundert war die Burganlage im Besitz der Landesfürsten. Im Schutze der Burg entstand im Bereich Sackstraße, Hauptplatz, Sporgasse eine erste kleine Marktsiedlung, der Beginn der Stadt Graz. Durch die permanent drohende Türkengefahr wurde die mittelalterliche Burg im 16. Jahrhundert durch ein italienisches Bastionssystem zur stärksten Festung von Innerösterreich ausgebaut. Die Grazer Festung wurde nie eingenommen. Trotz der erfolgreichen Verteidigung gegen die Franzosen 1809 mußte die Anlage nach dem Friedensschluß fast gänzlich geschleift werden. Auf Initiative der Grazer Bürger blieben der Uhrturm, das Wahrzeichen der Stadt, der Glockenturm (Lisl) und einige Basteien erhalten, da die Bürger diese Bauten den Franzosen um viel Geld ablösten. Ab 1940 wurde der kahle Berg durch Freiherr von Welden in eine großzügige Parklandschaft umgestaltet. Der Schloßberg war vom 12. Jahrhundert bis 1816 landesfürstliches Eigentum, wurde dann durch die Steirischen Landstände erworben, die ihn 1885 an die Stadtgemeinde Graz verkauften. Gegenwärtig gibt es zähe Bemühungen der Stadt Graz um eine Neugestaltung der Schlossberganlage. Quelle: Kubinzky, Karl A. und Wentner Astrid M.: Grazer Straßennamen. Herkunft und Bedeutung, 1., Auflage. Graz 1996. S. 364-365.